In Torgau entsteht ein Hospiz

Torgau (TZ). Eine entscheidende Verbesserung für die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen ist in Sicht. Der Bau eines stationären Hospizes für den Landkreis Nordsachsen und die Region soll bis Anfang 2016 in Torgau erfolgen. Als Träger werden das Christliche Sozialwerk (CSW) und der Caritasverband für das Bistum Magdeburg gemeinsam fungieren. Außerdem soll ein Förderverein in Kürze gegründet werden. Über das Vorhaben und den bisher dazu getätigten Vorbereitungen informierten gestern gemeinsam Nordsachsens Landrat Michael Czupalla, Peter Leuwer, Geschäftsführer der CSW-Christliches Sozialwerk gGmbH, Klaus Skalitz (Diözesan-Caritasdirektor des Caritasverbandes für das Bistum Magdeburg) sowie Gabriele Krüger vom Ambulanten Ökumenischen Hospizdienst der Caritas in Torgau und weitere Vertreter.

 

v.l.: Andeas Bethge (Referent für Altenarbeit und Pflege), Klaus Skalitz (Diözesan-Caritasdirektor Bistum Magdeburg), Dr. Ina Schmitzer (Palliativnotdienst Nordsachsen), Gabriele Krüger (Ambulanter Hospizdienst Caritas Torgau), Landrat Michael Czupalla, CSW-Geschäftsführer Peter Leuwer und Sozialdezernent Günter Sirrenberg. Foto: TZ/Lehmann

Erklärtes Ziel ist es, einen kompletten Neubau im Stadtgebiet von Torgau zu errichten. Dafür wird eine Fläche zwischen 2000 und 3000 Quadratmetern benötigt, um neben dem Gebäude auch ein ansprechendes Umfeld gestalten zu können. „Die Idee der Umnutzung eines vorhandenen Gebäudes haben wir aus verschiedensten Gründen verworfen“, machte Peter Leuwer vom CSW deutlich. Gleiches galt auch für einen Neubau auf der sogenannten grünen Wiese. In die engere Auswahl sind nun sowohl städtische als auch landkreiseigene Flächen und ein Privatgrundstück gelangt. Die endgültige Entscheidung wird gefällt, wenn vom sächsischen Sozialministerium die Kapazitätsgröße bestätigt wurde. Dies soll im Jahr 2014 geschehen. „Zwischen acht und zehn Plätze sind mindestens notwendig“, erklärte Hospizkoordinatorin Gabriele Krüger. Ebenfalls noch im laufenden Jahr geht es darum, die erforderlichen Bauunterlagen zu erstellen.

Der eigentliche Baubeginn könnte dann bestenfalls am Jahresanfang 2015 liegen. Mit einer Fertigstellung des stationären Hospizes rechnen die Betreiber im Jahr 2016. Doch bis es so weit ist, wartet noch ein Berg Arbeit. Als nächster Schritt ist die Gründung eines Fördervereins „Stationäres Hospiz“ vorgesehen. Dazu und als Informationsmöglichkeit zum Projekt gibt es am 15. Januar ab 19 Uhr in der Wintergrüne eine Veranstaltung für alle Interessenten und mögliche Mitstreiter. „Ohne die Hilfe eines Fördervereins ist ein stationäres Hospiz auf Dauer auch bei aller staatlicher und kommunaler Unterstützung nicht zu betreiben“, machte Landrat Czupalla deutlich. Gleichzeitig rief er auf, Mitglied im Förderverein zu werden.  Nachdrücklich verwies Klaus Skalitz noch einmal darauf, dass Gäste des künftigen stationären Hospizes sowohl einer Konfession angehören, aber auch konfessionslos sein können. Hier gäbe es keinerlei Einschränkungen. Und was den Betrieb des Hospizes betrifft, so ist dieser ohne ehrenamtliche Mitstreiter nicht zu bewältigen, sagte Gabriele Krüger. Das bisher bereits im Landkreis Nordsachsen existierende Netzwerk engagierter Vereine und Verbände in Zusammenarbeit mit kommunalen Verwaltungen, Krankenhäusern, Kassen und Pflegediensten bzw. Pflegeeinrichtungen  erhält durch das stationäre Hospiz eine echte Verstärkung. Schirmherr des Torgauer Hospizes ist der ehemalige Bischof Leo Nowak.

Quelle: http://www.torgauerzeitung.com/Default.aspx?t=NewsDetailModus(73611)