Beeindruckendes Benefizkonzert zu Gunsten der Hospizarbeit

International bekannte Künstlerinnen gastieren in Sankt Hubertus

Wermsdorf. Der Förderverein Hospizarbeit Nordsachsen hat zum zweiten Mal ein Benefizkonzert in der Wermsdorfer Schlosskapelle organisiert. Fast bis auf den letzten Platz gefüllt waren die Bankreihen in der Kirche. „Der Verein ist sehr engagiert. Unsere Familie hat das schon zu spüren bekommen und ist sehr dankbar für die einfühlsame Unterstützung, die wir in den letzten Lebenswochen eines Angehörigen erhalten haben. Das liegt zwar schon eine Weile zurück, aber seitdem unterstützen wir die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer wenn wir können und freuen uns, dass nun in Torgau ein Hospiz gebaut wird“, erklärt eine Frau, die extra aus Wurzen nach Wermsdorf gekommen ist und die Arbeit des Fördervereins mit einer Spende unterstützen will. Ihren Namen mag sie nicht nennen, denn in den Mittelpunkt gerückt sollten lieber die Namen derer, die sich in der Hospizarbeit ehrenamtlich engagieren. Kurz darauf begrüßt Hans – Otto Schlotmann die Besucher des Benefizkonzertes. „Zum zweiten Mal darf ich Sie hier zu unserem Benefizkonzert begrüßen. Beim ersten Mal war es noch ein Wunsch, nun kann ich berichten, dass für unser Hospiz in Torgau im Oktober Baubeginn war“, berichtete der Vorsitzende des Fördervereins stolz. Er hoffe, im nächsten Jahr alle Interessierten und Unterstützer zu einem Tag der offenen Tür dann in die Elbestadt einladen zu können.

Die Oschatzerin Christa Sirrenberg, die im Vorstand mitarbeitet, berichtete dann, wie es dem Verein gelungen war, die international bekannte Organistin Irena Renata Budryte-Kummer und die Sopranistin Corona Knibbe-Lüders für ihr Gastspiel zu gewinnen. Christa Sirrenberg hatte die Organistin bei einem Konzert erlebt und war von deren einfühlsamen Spiel so begeistert, dass sie die Idee hegte, diese für ein Benefizkonzert zu gewinnen. „Als ich meiner Tochter davon erzählte, berichtete sie, dass Irena Renata Budryte-Kummer zum Hauskreis ihrer Dresdner Kirchgemeinde gehörte“, berichtete die Oschatzerin. Also schrieb sie einen Brief an die Künstlerin und erhielt prompt die Zusage. Zudem brachte die Organistin Corona Knibbe-Lüders mit, die mit ihrer Stimme zwischen den Orgelstücken weitere Glanzpunkte im Konzert setzte. Was alle Konzertbesucher nun am Ewigkeitssonntag erlebten, begeisterte.

Vor allen Werke von Johann Sebastian Bach standen auf dem Programm der beiden Künstlerinnen. Aber auch Stücke von Felix Mendelsohn-Bartholdy, Gabriel Faure, Marc-Antoine Charpentier und Mikalojus Konstantinas Ciurlionis kamen zu Gehör. Am Ende der Veranstaltung dankte das Publikum den beiden Akteurinnen mit stehendem Beifall für ihr Konzert. Ein Konzert, das manche Spende am Ausgang dem Förderverein für seine Arbeit bescherte, aber auch ein Zeichen für die Anerkennung des Engagements aller auf dem Gebiet der Hospizarbeit Tätigen in der Torgaui-Oschatzer Region ist.

 

 

BU: Christa Sirrenberg dankt mit Blumen Irena Renata Budryte-Kummer und Corona Knibbe-Lüders gemeinsam mit Hans-Otto Schlotmann (v.l.n.r.) für ihr Konzert und ihre Unterstützung, denn beide traten unentgeltlich in Wermsdorf auf. Text und Foto: Bärbel Schumann

Ehrung Ehrenamtlicher

Unser Förderver20160930_181858ein Hospizarbeit Nordsachsen e. V. verlieh anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Ökumenischen Ambulanten Hospizdienstes Oschatz den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterehrennadeln für das fünfjährige Engagement eine bronzene Ehrennadel und für den 10-jährigen Dienst die Ehrennadel in Silber.

 

Wie der Vorsitzende des Vereins Hans-Otto Schlotmann in seiner Ansprache betonte, ist es dem Förderverein Hospizarbeit Nordsachsen ein wichtiges Anliegen, den ambulanten Dienst zu unterstützen.

„Von einer gute Zusammenarbeit der Hospiz-und Palliativdienste sowie der Palliativstation profitieren in besonderem Maße die Betroffenen und deren Angehörigen. Unser wichtigstes Vereinsziel ist nach wie vor die Errichtung eines stationären Hospizes für den Landkreis Nordsachsen-dafür brauchen wir alle Unterstützung. “

 

In Torgau entsteht ein Hospiz

Torgau (TZ). Eine entscheidende Verbesserung für die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen ist in Sicht. Der Bau eines stationären Hospizes für den Landkreis Nordsachsen und die Region soll bis Anfang 2016 in Torgau erfolgen. Als Träger werden das Christliche Sozialwerk (CSW) und der Caritasverband für das Bistum Magdeburg gemeinsam fungieren. Außerdem soll ein Förderverein in Kürze gegründet werden. Über das Vorhaben und den bisher dazu getätigten Vorbereitungen informierten gestern gemeinsam Nordsachsens Landrat Michael Czupalla, Peter Leuwer, Geschäftsführer der CSW-Christliches Sozialwerk gGmbH, Klaus Skalitz (Diözesan-Caritasdirektor des Caritasverbandes für das Bistum Magdeburg) sowie Gabriele Krüger vom Ambulanten Ökumenischen Hospizdienst der Caritas in Torgau und weitere Vertreter.

 

v.l.: Andeas Bethge (Referent für Altenarbeit und Pflege), Klaus Skalitz (Diözesan-Caritasdirektor Bistum Magdeburg), Dr. Ina Schmitzer (Palliativnotdienst Nordsachsen), Gabriele Krüger (Ambulanter Hospizdienst Caritas Torgau), Landrat Michael Czupalla, CSW-Geschäftsführer Peter Leuwer und Sozialdezernent Günter Sirrenberg. Foto: TZ/Lehmann

Erklärtes Ziel ist es, einen kompletten Neubau im Stadtgebiet von Torgau zu errichten. Dafür wird eine Fläche zwischen 2000 und 3000 Quadratmetern benötigt, um neben dem Gebäude auch ein ansprechendes Umfeld gestalten zu können. „Die Idee der Umnutzung eines vorhandenen Gebäudes haben wir aus verschiedensten Gründen verworfen“, machte Peter Leuwer vom CSW deutlich. Gleiches galt auch für einen Neubau auf der sogenannten grünen Wiese. In die engere Auswahl sind nun sowohl städtische als auch landkreiseigene Flächen und ein Privatgrundstück gelangt. Die endgültige Entscheidung wird gefällt, wenn vom sächsischen Sozialministerium die Kapazitätsgröße bestätigt wurde. Dies soll im Jahr 2014 geschehen. „Zwischen acht und zehn Plätze sind mindestens notwendig“, erklärte Hospizkoordinatorin Gabriele Krüger. Ebenfalls noch im laufenden Jahr geht es darum, die erforderlichen Bauunterlagen zu erstellen.

Der eigentliche Baubeginn könnte dann bestenfalls am Jahresanfang 2015 liegen. Mit einer Fertigstellung des stationären Hospizes rechnen die Betreiber im Jahr 2016. Doch bis es so weit ist, wartet noch ein Berg Arbeit. Als nächster Schritt ist die Gründung eines Fördervereins „Stationäres Hospiz“ vorgesehen. Dazu und als Informationsmöglichkeit zum Projekt gibt es am 15. Januar ab 19 Uhr in der Wintergrüne eine Veranstaltung für alle Interessenten und mögliche Mitstreiter. „Ohne die Hilfe eines Fördervereins ist ein stationäres Hospiz auf Dauer auch bei aller staatlicher und kommunaler Unterstützung nicht zu betreiben“, machte Landrat Czupalla deutlich. Gleichzeitig rief er auf, Mitglied im Förderverein zu werden.  Nachdrücklich verwies Klaus Skalitz noch einmal darauf, dass Gäste des künftigen stationären Hospizes sowohl einer Konfession angehören, aber auch konfessionslos sein können. Hier gäbe es keinerlei Einschränkungen. Und was den Betrieb des Hospizes betrifft, so ist dieser ohne ehrenamtliche Mitstreiter nicht zu bewältigen, sagte Gabriele Krüger. Das bisher bereits im Landkreis Nordsachsen existierende Netzwerk engagierter Vereine und Verbände in Zusammenarbeit mit kommunalen Verwaltungen, Krankenhäusern, Kassen und Pflegediensten bzw. Pflegeeinrichtungen  erhält durch das stationäre Hospiz eine echte Verstärkung. Schirmherr des Torgauer Hospizes ist der ehemalige Bischof Leo Nowak.

Quelle: http://www.torgauerzeitung.com/Default.aspx?t=NewsDetailModus(73611)